Gerd Koenen: Wie kommunistisch war die DDR?

Shownotes

In der gerade wieder aufflammenden Debatte um Ostdeutschland und die DDR-Vergangenheit ist immer öfter von einer „Kommunistischen Diktatur“ die Rede statt vom Sozialismus, den die SED stets propagierte. Dabei ist der Kommunismus ein sehr weit reichender Begriff, der in einer grundlegenden Menschheitsfrage wurzelt, die unsere Gesellschaft irgendwann wird global beantworten müssen. Was aber keinesfalls darüber hinwegtäuschen kann und darf, welche unmenschlichen Irrungen mit ihm einhergegangen sind - vor allem im 20. Jahrhundert!

Kommentare (1)

Sylvio

Ich habe auch Geisteswissenschaften studiert, aber nicht in der Forschung gearbeitet. Dieses Interview zeigt wieder mal, dass Geisteswissenschaft Schwurbelei ist. Es gibt keine Peerreviews. Der Gast erzählt einen Haufen Quark. Der Vermögensunterschied der DDRler fiel nur auf, weil es die Wende gab. Geld spielte in der DDR eine viel geringere Rolle als im Kapitalismus. Das werfe ich der DDR gerade nicht vor. Schaut in die USA. Das ist Kapitalismus in Reinkultur. Die Reichen predigen individuelle Freiheit, aber legen natürlich viel Wert darauf, dass der Staat das Eigentum schützt. Der S gibt keine Freiheit wie ihr sie propagiert. Auch heute muss man um seinen Job fürchten, wenn man zu laut seine Meinung sagt. Putins Begründung für den Krieg ist für mich weniger gelogen, als die Lügen von W. Bush. Wir werden uns nach dem Krieg noch wundern wie nationalistisch und xenophob die UKR ist. Stalinhat mit Hitler paktiert, weil er auch Realpolitiker und das aus seiner Sicht durchaus Sinn machte. Hinterher ist man immer schlauer. Ein Westdeutscher, der nicht in der DDR lebte, erzählt eben westdeutsche Propaganda. Die DDR litt unter den Sanktionen wie alle kommunistischen Staaten. Die BRD wurde von den USA aufgepäppelt. Parlamentarische Demokratie ist auch ein Framing. Wie demokratisch ist ein Staat, in dem alte Nazis problemlos Karriere machen können, der Frauen juristisch diskriminiert, Schule einsperrt? Da war die DDR liberaler. Warum spricht man 1953 vom Arbeiteraufstand und nicht von einem Generalstreik? Weil sowas im Westen verboten ist... Bis heute. Man darf nur für seine Lohn streiken. Generalstreiks gab es vor 1949. Da waren bis zu 10 Mio Menschen dabei. Die haben u.a. gegen die neoliberale Politik von Erhardt gekämpft. Der war ordoliberal und sollte nicht so heroisiert werden. Ich gehe davon aus, dass die junge BRD auch rabiat gegen generalstreikende vorgegangen wäre. Und wo waren die Definitionen von Sozialismus und Kapitalismus? Es wurde nicht über Räte usw. gesprochen. Heute würde es uns gut zu Gesicht stehen, wenn das Eigentum besser verteilt wäre (der Osten kann den Unterschied nie aufholen. Grund und Boden im Osten gehört Westdeutschen). Bitte sprecht nicht nochmal mit dem Gast. Da kann ich ohne akademische Laufbahn mit gefährlichem Halbwissen bessere Antworten geben.

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