Wir sind die Diktatur!

Shownotes

Kann ein Land, dass oft selbst nicht so recht wusste, wo es hinwollte, noch 30 Jahre nach seinem Untergang Menschen von der Demokratie fernhalten? Und warum hat Helmut Kohl 1990 aufs gleiche Pferd gesetzt wie einige Jahre zuvor noch Erich Honecker?

Kommentare (4)

Dr. Lük, DDR-Bürger, geboren 24.08.1939, parteilos seit Volljährigkeit, - 04.08.21

Ich möchte die dezidierte Meinung von << drahre eppoh >> voll unterstützen in dem generellen Sinne, dass a priori soziales und gesellschaftliche (Geworden-) Sein das ethische und moralische Bewusstsein von Menschen prägt. Das bedeutet , dass das gesamte gesamte Umfeld ab Kindheit im dritten Reich, DDR bis zu Wende und dem unsäglichen Niedergang der Wirtschaft in den ostdeutschen Ländern (~ 78% De-Industrialisierung) Wut, Verzweiflung und Resignation infolge Arbeitslosigkeit für einen großen Teil von deren Bevölkerung zur Folge hatte. Genauso schlimm ist, dass primär aus den wirtschaftlichen Erfolgen der alten Bundesländer abgeleitet wurde und wird, dass ausschließlich der Werte-Kanon der BRD West das Bewusstsein und und damit jegliches ethischen und politischen Einstellungen und Handlungen zu bestimmen habe. Das heißt, dass mit dem Primat eines sehr dehnbaren<< FREIHEIT-BEGRIFFS>> als Popanz mit einem relativ eingeschränkten Anteil an realem Recht, z. B. das schon 1972 von Bismarck im deutschen Reichstag durchge-setzte elementare Recht auf Arbeit (in der DDR realisiert) nicht einklagbar ist. Die Realität in Politik, Verwaltung, Gerichten und Hochschulen bestätigt die unhaltbaren Zustände in den ostdeutschen Ländern und führt das eineindeutig vor Augen. Es kann also nicht von einer Gleichstellung der überalterten Gesellschaft (der ostdeutschen Länder die Rede sein, deren junge Menschen zwangsläufig der Arbeit nach- und dem Geld in die westdeutschen Länder abgewandert sind. Fazit: Die westdeutsche Gesellschaft hat sich niemals mit dem aus der gesellschaftlichen Gesamtsituation und ihres Geworden-Seins resultierenden anderen Moral-Kodex und den Verhaltens-Normen primär der älteren Menschen der ostdeutschen Länder (mit ihrer immensen Lebens-Erfahrung) auseinandergesetzt. Insofern sind die Ausführungen von Herrn Wanderwitz oberflächliche Polemik und für einen "Ost"- Beauftragten aberwitzig (!)

drahre eppoh ,gelernter ddr-bürger jahrgang 1938

glückwunsch ! solch sachliche und kritische interpretation der ddr betrachtung habe ich noch nie in den medien gesehen oder gehört oder gelesen . ich wundere mich auch oft ,wie mir mein leben in der ddr von menschen aus der brd erklärt wird - mit blick von heute . der blick zeitgleich von der brd auf die ddr sähe wohl anders aus .gut fand ich den hinweis auf die informiertheit der ddr-bürger durch die westmedien . marko wanderwitz-ein trauriger witz-als ostbeauftragter hat wohl woanders gelebt oder will sich bei seinen brötchengebern anbiedern . den afd-sympathisanten hilft er m.e. auf jeden fall . gut ,dass endlich mal als thema :ddr ,bürger-staat und sed-staat thematisiert wurde .E.H.

Klaus Mehlhose

die DDR hat wunderbare Menschen hervorgebracht, die waren zu einer Revolution, ohne einen einzigen Toten in der Lage. Das schafft nicht mal ein Liebesumzug (Loveparade) in Duisburg, mit allein neunzehn Opfern. Dieses ständige reduzieren auf Mauerbau, Stasi, Republikflucht, das es zweifelsfrei alles gegeben hat, nervt gewaltig und offenbart einen riesigen Mangel an Information der jeweiligen Autoren. Immer wieder wird subtil versucht, die DDR mit dem hier und jetzt zu vergleichen. Wenn, dann geht das nur bis 1989 und nur mit der damaligen Bundesrepublik. und diese war eine ganz andere, sozial bessere Republik als die Heutige. Was ich alles in den letzten Jahren über die DDR von "Historikern" bzw. "Experten gelesen und gehört habe, lässt diese Bezeichnungen doch recht suspekt erscheinen. Seit kurzem bin ich ein Experte, für Polarforschung, schließlich habe ich gerade ein Vanille Eis gegessen.

Det

Prima fachkundige und realistische Dissertation…weiter so und danke dafür. Bin selbst jetzt 70 und in der DDR groß geworden.

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